Hermann Wandersleb

deutscher Jurist; Leiter der "Gesellschaft für Kernforschung" in Karlsruhe 1959-1963; Staatssekretär im Bundeswohnungsbauministerium 1949-1959; Chef der Landeskanzlei Nordrhein-Westfalen 1946-1949; hatte eine wesentliche Rolle bei der Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt

* 22. August 1895 Meiningen/Thüringen

† 19. Mai 1977 Bonn

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 33/1977

vom 8. August 1977

Wirken

Hermann Wandersleb, ev., wurde am 22. August 1895 als Sohn eines Vermessungsinspektors in Meiningen/Thür. geboren. Er studierte nach dem 1. Weltkrieg Rechtswissenschaften in Halle, Heidelberg und in Berlin bei v. Gierke, Stammler und Anschütz, bei dem er mit einem staatsrechtlichen Thema zum Dr. jur. promovierte. Nach dem Referendarexamen begann er seine Laufbahn als Regierungsreferendar in Merseburg. Er war dann ab 1923 als Regierungsassessor unter Severing im preußischen Innenministerium tätig, später am Landratsamt Recklinghausen. 1926 wurde er als Regierungsrat in das preußische Handels- und Gewerbeministerium berufen. Hier, wie ab 1927 als jüngster preußischer Landrat im Kreise Querfurt, verhielt er sich in den letzten Jahren vor 1933 gegenüber den Nationalsozialisten so, daß er nach Hitlers Machtergreifung abgehalftert wurde. Als Landrat "auf täglichen Widerruf" überstand er die nächsten Jahre in Aachen abseits der Politik.

Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde er bereits im Mai 1945 Vizepräsident des Oberpräsidiums der Nordrheinprovinz. Von ...